Die Stadt als große Kunstausstellung

Der Kunstverein Ratingen e.V. hat mit den Kunsttagen Ratingen 2023 einen wesentlichen weiteren Schritt seiner Entwicklung umsetzen können: Er hat erstmals zwei Tage die Innenstadt sowie die Außenbezirke Ratingens durch Arbeiten unterschiedlicher Techniken wie Malerei, Skulpturen, Collagen, Paper Artwork, Fotografie, Cyanotpie, Skulpturen, Mosaikkunst, Porzellandesign und textile Kunst belebt und bereichert. Wesentliches Motiv hierbei: Lust auf Kunst zu schaffen, Kunst den Menschen näher zu bringen und die Möglichkeit zu bieten, Kunstschaffende zu treffen und mit ihnen zu diskutieren..

Initiiert von der zweiten Vorsitzenden, Petra-Richter Rose, konnten an 17 Orten die Stadt 29 Künstler und Künstlerinnen ihre Werke ausstellen. Gleichzeitig öffnete sich der Verein erstmals, indem auch Kunstschaffende, die nicht Vereinsmitglieder sind, die Möglichkeit hatten, sich an den Kunsttagen in Ratingen zu beteiligen.

Durch intensive Akquise ist es Richter-Rose und Team gelungen, sowohl Geschäfte, Arztpraxen, Haus Messer und Öffentliche Räume wie die Musikschule, das Medienzentrum, das Oberschlesisches Landesmuseum und Bücherei Homberg, zu finden, die bereit waren, Werke der Künstler und Künstlerinnen auszustellen. Auch das Kulturamt, das Marketingbüro und die Sparkasse HRV konnten als Kooperationspartner mit ins Boot genommen werden.

Die Stadt Ratingen selbst war von der Idee sofort angetan. Das Kulturamt stellte das Medienzentrum als Ort für die
Eröffnungsveranstaltung zur Verfügung. Bürgermeister Pesch übernahm spontan die Schirmherrschaft, wohl wissend, dass die Stadt Ratingen schon länger auf der Suche ist, nicht nur nach einem Ort für alternative Kunst und Kultur ist (wie z.B. der marode Ost-Bahnhof, die alten, das Industriedenkmal Hoffmannwerke usw.) sondern nach jeder Form von Kultur, die die Stadt bereichert.

Durch die professionelle Organisation des Teams bezüglich Raumverteilung, Werbung, Zeitplanung usw. ist es gelungen, eine Veranstaltung umzusetzen, von der vorher niemand wusste, ob sie in Ratingen angenommen werden würde.

Entsprechend froh ist der Verein, dass an den beiden Tagen über 800 Menschen den Weg zu den Standorten fanden, obwohl am Freitag das Wetter nicht gut mitgespielt hat. Natürlich waren die einzelnen Orte unterschiedlich frequentiert, u.a. durch die Nähe zur Innenstadt.

Die Reaktionen der Besucherinnen und Besucher war durchweg positiv: „So etwas hat in Ratingen bisher gefehlt“, „sollte unbedingt wiederholt werden“, “es sollte auch noch nach weiteren Ausstellungsorten gesucht werden“.

Die Ausstellenden selbst sammelten auch viele Erfahrungen und lieferten Verbesserungsvorschläge, die das Team bei einer weiteren Veranstaltung im Oktober 2024 versucht, umzusetzen.

Für den Kunstverein waren die Kunsttage auch deshalb ein Erfolg, da er – nicht zuletzt durch drei halbseitige Artikel in der Rheinischen Post – erstmals von vielen erst richtig wahrgenommen wurde. Dies zeigt sich u.a. dadurch, dass sich unmittelbar nach der Veranstaltung zahlreiche Künstler und Künstlerinnen gemeldet haben, die in den Verein aufgenommen werden möchten.

Nicht zuletzt muss das Vereinsmitglied Svend Dunkhorst erwähnt werden, das nicht nur maßgeblich an der Planung beteiligt war, sondern vor allem auch mit seiner Band: “Das Storch Swingtett“ die große Eröffnungsveranstaltung im Medienzentrum Ratingen professionell unterhalten und bereichert hat

Text: M. Troesser
Fotos: Norbert Bongard