15 Künstlerinnen und Künstler des Kunstvereins Ratingen präsentieren ihre Werke
Der Ort, an dem die Künstlerinnen und Künstler des Kunstvereins Ratingen am Wochenende 1.-2. Juli 2023 ihre Arbeiten präsentieren konnten, war selbst schon ausgesprochen malerisch.
Gruiten ist ein 6000 Einwohner großer Ortsteil von Haan, am Rande des bergischen Landes. Das merkt man schon deutlich, wenn man in den Ort kommt: Er liegt tief unten in einer Talsenke und besteht zum allergrößten Teil aus meist renovierten, typischen schwarz-weißen Fachwerkhäusern, von denen ja meist schon alleine ein Charme ausgeht, wenn sie auf die Moderne treffen.
Neben der kleinen Kirche ist das „Haus am Quall“ eines der wenigen Highlights des Dorfes und ein echter Hingucker: Das schmale Haus steht unten auf den typischen, braunen, naturbelassenen Steinen der Region und ragt über 3 Etagen bis zum Spitzdach. Dass es aufwändig und mit viel Liebe zum Detail restauriert wurde, sieht man z.B. an den roten Applikationen, die dem Gebäude eine besondere Ästhetik verleihen. Es kann für Trauungen, Feste oder eben Ausstellungen angemietet werden.
Über eine Treppe erreicht man den Eingang im ersten Stock und fühlt sich sofort heimisch in den Räumen mit tiefhängenden Decken und den sichtbaren Holzsparren.
In einer solchen Atmosphäre hat Kunst einen besonderen Reiz, spielt ja auch immer der Ort der Präsentation eine wichtige Rolle für Objekt und Betrachtenden.
15 Künstlerinnen und Künstler des Kunstvereins Ratingen hatten jeweils genügend Platz, sich individuell an Wänden und Tischen mit Klein- und mittelformaten zu präsentieren, denn natürlich ist bei einer solchen Hauskonstruktion die Wandfläche beschränkt und Stellwände können nicht aufgebaut werden.
Das störte allerdings keineswegs, sondern grade durch diese Hängungen hatten die ca. 200 Arbeiten eine ganz besondere Ausstrahlung und überzeugten durch ihre Vielfalt und Kreativität.
Werke von erstklassig gemalten, fotorealistischen Arbeiten, über Objekte z. B. aus Nägeln oder Computerteilen, Papier-Art und Mosaik-Kunst bis hin zu surrealistischen Bildern oder abstrakter Kunst zeigte die Ausstellung.
Sie bot so nicht nur etwas für das Auge, sondern durch die engen Räume war man den Künstlerinnen und Künstlern sehr nah, das oft zu intensiver Kommunikation führte.
Über 250 Besucherinnen und Besucher hatten an den beiden Tagen die malerischen Räume besucht, wurden im Garten mit Kuchen und Getränken verwöhnt, begleitet durch die Gitarrenmusik von Svend Dunkhorst.
Hier konnte jeder in der beschaulichen Atmosphäre zwischen kultureller Anregung und Entspannung weitab vom Trubel eine gute Zeit genießen, die sicher noch lange nachhallte. Jedenfalls war die Resonanz so groß, dass die Ausstellung im nächsten Jahr wiederholt werden soll, einmal mehr nur möglich durch die erstklassige Vorbereitung und Organisation von Petra Richter-Rose und Team.