Endlich wieder WIR-GEFÜHL

Es gibt bei Vielen so etwas wie „Heimatlosigkeit in der Pandemie“. Dies gilt vor allem für diejenigen, die in bestimmten Gruppen oder Interessengemeinschaften verbunden sind, wie z.B. in Vereinen. Für alle, die den Austausch brauchen, Anregungen, Diskussion, Kritik, Blickkontakt oder einfach nur Haptik. Vieles davon hat in und durch die Corona-Wellen gelitten. Dieser reduzierte Input hat bei vielen Kreativen zu einer Art Totenstarre z.B. bildhaften Gestaltens geführt, nur die Wenigsten haben in der vielen Zeit einen besonderen kreativen Schub erlebt, wie man vielleicht vermuten könnte.

Um so wichtiger war der Termin am Sonntag, den 25.Juli 2021 zwischen 11 und 16 Uhr, an dem alle Mitglieder des Kunstvereins und deren Angehörige endlich erstmals den neuen Raum an der Hombergerstraße 6 besichtigen konnten. Er war zuvor mit großem Engagement der Vereinsvorsitzenden Elfi Lütcke und Team hergerichtet worden, nachdem er lange leer stand. Zuvor wurde er als Büro genutzt und war seither in einem nicht gesellschaftsfähigen Zustand.

Es war völlig unklar, wie viele diese Chance nutzen würden, den Raum erstmals zu besuchen. Die außergewöhnlich große Resonanz von der ersten bis zur letzten Minute zeigte, wie stark die Sehnsucht nach Nähe in der bleiernen Coronazeit war. In vielen Gesprächen war genau das zu spüren, was man ein WIR-Gefühl nennen könnte. Fast alle fanden den Raum geeignet als Plattform für vielfältige Formen der Kunstpräsentation wie z.B. Ausstellungen und bedankten sich bei Elfi Lütcke für das hohe Engagement, einen solchen Ort gefunden und aufgebaut zu haben.

Die vielen Ideen, Projektvorschläge und Absprachen zeigten einmal mehr, wie wichtig eine solche Stätte als Anker für Kommunikation und Vereinsleben ist. Bleibt nur die bange Frage, wie sich die Coronazahlen entwickeln, damit man unbeschwert endlich wieder einmal gemeinsame Projekte umsetzen kann. C Text&Bilder M.Troesser